Wie das sogenannte E-Ladenetz-Ranking des Verbands der Automobilindustrie (VDA) zeigt, hat Deutschland großen Nachholbedarf beim Ausbau der Infrastruktur für E-Fahrzeuge. Inzwischen werden monatlich rund 55.000 neue Elektrofahrzeuge zugelassen, allerdings steigt die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte nur um 250 pro Woche. Den Einschätzungen des VDA zufolge benötigt das Land beim derzeitigen Wachstum der E-Flotte aber mindestens 2.000 neue Lademöglichkeiten pro Woche. Das verdeutlicht eine Zahl besonders eindrucksvoll: Anfang Oktober kamen in Deutschland im Durchschnitt rund 21 E-Fahrzeuge auf einen öffentlichen Ladepunkt. Hinzu kommt die Problematik, dass viele Ladesäulen keine adäquate Leistung erzeugen, um Elektroautos schnell mit Energie zu versorgen.
Chaos vorprogrammiert
Wer also ein rein elektrisches Fahrzeug hat und dies nicht in der eigenen Garage laden kann, hat oftmals ein Problem. Denn von den deutschlandweit 48.717 öffentlich zugänglichen Ladepunkten sind nur 7.053 sogenannte Schnellladesäulen. Gerade angesichts des erhöhten Interesses an reinen E-Fahrzeugen und den steigenden Benzinpreisen kann es vor allem in Ballungsgebieten schon bald zu einem akuten Mangel an Lademöglichkeiten kommen. VDA-Präsidentin Hildegard Müller sieht vor allem die Politik in der Pflicht und fordert „neue Lademöglichkeiten im privaten Bereich, am Arbeitsplatz, im Handel, bei den Tankstellen und den Parkhäusern“.