Im ersten jemals veröffentlichten „Branchenlagebild Automotive“ verwies das BSI auf die Gefahren, welche die fortschreitende Vernetzung der Pkw mit sich bringt. Durch die Weiterentwicklung vom hochtechnisierten Gefährt hin zum vollvernetzten Computer und der damit einhergehenden Einbindung der Fahrzeuge ins Internet steige automatisch die Gefahr von Cyber-Angriffen. Was passieren kann, wenn Hacker die Kontrolle über ein Fahrzeug übernehmen, konnte man bereits 2015 sehen. Damals verschafften sich Cyber-Experten Zugang zu einem Jeep Cherokee und übernahmen die Lenkung des SUV.
Cyber-Crashtest
Deshalb fordert BSI-Präsident Arne Schönbohm mehr Beachtung der wachsenden Angriffsflächen und einen sogenannten Crashtest für Cyber-Sicherheit, der etwaige Sicherheitslücken in den Fahrzeugsystemen offenlegt. So könnten die Unternehmen reagieren und nachbessern. Weniger gefährlich, dafür aber genauso schädlich wie bei einem Zugriff auf einen einzelnen Pkw kann die Situation werden, wenn die Produktionsstätten Cyber-Angriffen ausgesetzt sind. Diverse Ransomware-Vorfälle bedrohen schon seit mehreren Jahren auch Zulieferer und damit die gesamte Automobilproduktion. Schönbohm fordert deshalb, dass Cyber-Sicherheit stets die gesamte Lieferkette umfassen müsse.