Deutsche Firmenfuhrparks stehen der batterieelektrischen Fortbewegung bislang noch skeptisch gegenüber. Das fand das Handelsblatt Research Institute im Rahmen seiner Studie „Game Changer - Elektrifizierung und Digitalisierung werden Fuhrpark- und Flottenmanagement verändern“ heraus, die im Auftrag von Ford durchgeführt wurde. Eine Online-Umfrage mit rund 250 Entscheidern im Fuhrparkbereich offenbart zwei Dinge: Zum einen streben viele in den kommenden Jahren einen Wechsel auf E-Mobile an, zum anderen sprechen sich auch viele Flottenmanager klar gegen Stromer aus.
Aktuell sind lediglich rund sechs Prozent der dienstlichen Pkw vollelektrisch, immerhin rund 14 Prozent werden alternativ angetrieben. Laut Deutscher Automobil Treuhand (DAT) waren im April 2022 mit 72 Prozent fast drei Viertel aller Firmenwagen mit einem Diesel ausgerüstet. Dabei gibt es gute Gründe für die Umstellung. Die positiven Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte sahen rund 40 Prozent der Befragten als wesentliches Argument an, auf elektrische Dienstfahrzeuge zu wechseln. Aber auch die potenzielle Einsparung bei Betriebs- und Unterhaltskosten sowie staatliche Subventionen und Steuervorteile erhöhen die Attraktivität von Elektrofahrzeugen.
Für rund ein Viertel der befragten Fuhrpark-Entscheider ist die Elektromobilität aber weiterhin keine Option. Mehr als die Hälfte dieser Gruppe gab als Grund die zu geringe Reichweite an, über zwanzig Prozent bemängelten den schlechten Ausbau der Ladeinfrastruktur im Einsatzgebiet der Fahrzeuge. Stolze 40 Prozent äußerten generelle Zweifel an der Nachhaltigkeit von batterieelektrischen Modellen, und etwas mehr als zehn Prozent beklagten mangelnde Langzeiterfahrungen mit Stromern. Spätestens das nahende Verbot der Neuzulassung von Verbrennern in gut zwölf Jahren wird ein Umdenken in diesem Bereich herbeiführen müssen.