Um die Klimaziele innerhalb der Europäischen Union zu erreichen, hat das Europaparlament am Mittwoch einem Vorschlag zugestimmt, der Autohersteller verpflichtet, die CO2-Emissionen der Neuwagenflotten um 100 Prozent zu senken. Vereinfacht gesagt, sollen ab 2035 keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden. Ein solcher Verkauf wäre zwar möglich, würde für die Hersteller aber mit drastischen Strafen einhergehen. Mit dem Beschluss hat das Parlament seine Position für die nun anstehenden Verhandlungen mit den Mitgliedsstaaten festgelegt. Eine Abkehr von der 100-Prozent-Reduktion ist äußerst unwahrscheinlich. Davon betroffen sind auch klimaneutrale Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels. Damit setzt die EU klar auf die Elektromobilität als Schlüssel zur Reduktion der CO2-Belastung durch den Straßenverkehr. Die Bundesregierung unterstützt die Pläne der Europäischen Union.
Kritik am Entschluss des Europaparlaments kam unter anderem von VDA-Präsidentin Hildegard Müller, die mitteilte, dass dies „eine Entscheidung gegen die Bürger, gegen den Markt, gegen Innovation und gegen moderne Technologien“ sei. Auch der ADAC hält das de facto beschlossene Verbrenner-Verbot für Neuwagen für den falschen Weg. Schon seit Längerem erklärt der Automobilclub, dass Elektromobilität allein nicht zu einem klimaneutralen Individualverkehr führen kann. Nachdem das Aus für Verbrennungsmotoren schon seit Jahren im Raum steht, passen derzeit zahlreiche Automobilhersteller ihre Strategie für die Europäischen Märkte an und setzen ebenfalls verstärkt auf vollelektrische Baureihen.