Der Abstandsregeltempomat (Adaptive Cruise Control – ACC) ist ein Fahrassistenzsystem, das die Geschwindigkeit eines vorausfahrenden Fahrzeugs ermittelt und zu diesem mittels Bremsen oder Beschleunigen einen vom Fahrer festgelegten Abstand hält. Fahrzeuglenker sollen dadurch bei längeren Fahrten und nachlassender Konzentration entlastet und der Sicherheitsabstand soll sichergestellt werden. Laut einer US-Studie des Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) sollen Autofahrer wesentlich häufiger zu schnell fahren, wenn sie ACC verwenden, indem sie eine Geschwindigkeit über dem jeweiligen Tempolimit eingeben. Das laufe, so das Goslar Institut in einer Pressemitteilung, dem Sinn dieses Sicherheitsassistenten komplett entgegen.
95 Prozent fahren zu schnell
Nach Messungen der IIHS-Experten fuhren 95 Prozent der Autofahrer mit ACC schneller als bei eigener, manueller Abstandskontrolle (77 Prozent). Die Untersuchung ergab außerdem, dass nach dem gleichen Muster Fahrer schneller unterwegs sind, die neben dem ACC noch einen Spurhalteassistenten nutzen. Der Abstandsregeltempomat bedeute zweifellos einen Zugewinn an Sicherheit, so zitiert das Goslar Institut die US-Studie. Allerdings dürfe nicht außer Acht gelassen werden, wie Fahrer diese Verbesserung konterkarieren, indem sie das System missbrauchen, warnt der leitende Verfasser der IIHS-Untersuchung.